Employer Branding? Nein danke! Wir sparen uns lieber ins Abseits.
- Daniel
- 1. Mai
- 2 Min. Lesezeit
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es in vielen Unternehmen einen Reflex, der so vorhersehbar ist wie der Wetterbericht im November:„Employer Branding? Können wir jetzt mal kurz auf Eis legen.“ Schließlich wird ja gerade eh nicht viel rekrutiert – und man muss sparen. Klingt vernünftig? Ist es aber nicht.
Denn genau jetzt entscheidet sich, wer morgen sichtbar, glaubwürdig und handlungsfähig ist – und wer dann hektisch mit der Gießkanne durch die Recruiting-Wüste rennt.
Pause ist nicht gleich Stillstand
Natürlich verstehe ich, dass in wirtschaftlich angespannten Zeiten andere Prioritäten aufpoppen. Aber Employer Branding ist keine hübsche Recruiting-Kampagne fürs Schaufenster, die man je nach Wetterlage rausholt.
Es ist Teil eurer strategischen Identität. Und wenn ihr euch jetzt aus der Sichtbarkeit verabschiedet, seid ihr auch später nicht mehr Teil der Auswahl.
Denn – Spoiler – der Fachkräftemangel macht ja keine Pause, nur weil ihr gerade keine Leute sucht. Die guten Leute da draußen schauen sich trotzdem um. Und sie merken sich, wer gerade Haltung zeigt – und wer abtaucht.

Jetzt ist die Zeit, um vorzubauen
Gerade jetzt habt ihr die Möglichkeit, eure Arbeitgebermarke wetterfest zu machen. Die Zeit, in der weniger operativ rekrutiert wird, ist perfekt, um:
eure EVP zu schärfen
eure Karriereseite zu verbessern
eure internen Werte zu reflektieren
eure Kommunikation authentischer zu machen
Denn wenn die Konjunktur wieder anzieht (und das wird sie), braucht ihr keine hübschen Bilder – ihr braucht Substanz. Und die baut sich nicht über Nacht auf.
Wer erst losläuft, wenn alle wieder sprinten, bleibt zurück
Ich sehe das immer wieder in Projekten: Die Unternehmen, die jetzt investieren – in Strategie, Klarheit, Kommunikation – sind in einem halben Jahr voraus. Und sie wirken glaubwürdig. Weil sie nicht nur dann von Kultur, Werten und Entwicklung sprechen, wenn die Sonne scheint.
Also: Employer Branding in der Krise zu stoppen, ist wie auf der Skipiste im Winter den Schnee wegräumen, nur weil gerade keiner fährt. Klingt absurd? Ist es auch.
Denn wenn die Budgetrunde kommt und plötzlich alles nach „Brauchen wir das wirklich?“ klingt, solltet ihr euch lieber fragen: Wollen wir später sichtbar sein – oder übersehen werden?
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