Manchmal klopfen Gelegenheiten an die Tür, und man weiß sofort: Das ist etwas Besonderes. Genau so fühlte es sich an, als ich die Chance bekam, das Employer Branding als eigenständige Abteilung beim Bauunternehmen PORR AG aufzubauen. Ein leeres Blatt, eine grüne Wiese und die einmalige Gelegenheit, etwas richtig Großes zu bewegen.
Die vier Säulen des Erfolgs
Der wichtigste Schritt zu Beginn? Alle relevanten Leute ins Boot holen. Ohne die Unterstützung dieser vier Säulen – HR-Leitung, Vorstand, CEO und Unternehmenskommunikation – läuft nichts. Employer Branding ist kein Solo-Abenteuer, sondern Teamwork. Mit etwas Überzeugungsarbeit, Best-Practice-Beispielen und einer klaren Vision waren alle schnell an Bord.
Ein Neustart mit Employer Branding – Alles auf Anfang
Nachdem ich einige Jahre Erfahrung im Employer Branding bei Peek & Cloppenburg sammeln durfte, klopfte die PORR mit einer spannenden Herausforderung an: Das Unternehmen hatte eine starke Unternehmensmarke, aber der Arbeitgeberauftritt? Naja, sagen wir mal... da war noch Luft nach oben. Webseiten, Branding-Materialien – alles wurde gelöscht und wir haben bei null angefangen. Radikal? Ja. Spannend? Absolut!
Identität schaffen – Wer sind wir als Arbeitgeber?
Der nächste große Schritt war die Frage: Wer sind wir eigentlich als Arbeitgeber? Es ging nicht nur um schicke Karriereseiten, sondern um echte Identität. Wir haben die Employer Value Proposition (EVP) erarbeitet, Werte definiert, Prinzipien herausgearbeitet und die Unternehmenskultur auf den Punkt gebracht. Wofür steht die PORR als Arbeitgeberin – und warum sollten Talente genau hier arbeiten wollen?
Mit der klaren Arbeitgeberidentität in der Tasche ging es in die Zusammenarbeit mit einer Kommunikations- und Brandingagentur. Merlicek & Partner haben wirklich großartige Arbeit geleistet. Unser Ziel war es, die Unternehmens- und Arbeitgebermarke perfekt miteinander zu verknüpfen – klar erkennbar, aber dennoch eigenständig.
Ein gutes Beispiel: Die Unternehmensmarke von PORR ist klassisch Blau. Als Arbeitgeber treten wir in Gelb auf. Klingt einfach, aber genau diese Farbdifferenz sorgt für Klarheit und Wiedererkennung.
Die Karrierewebseite – Die digitale Visitenkarte
Nach dem Branding war die nächste Baustelle unsere Karrierewebseite – quasi unser digitales Aushängeschild als Arbeitgeber. Alle Tochterunternehmen wurden auf einer Plattform gebündelt, aber komplett getrennt von der Unternehmensseite. Das Ergebnis? karriere.porr.at – ein eigenständiger, klarer und fokussierter Auftritt im Employer Branding.
Flexibilität und Zielgruppenfokus
Unser Auftritt sollte nicht nur schick sein, sondern auch flexibel. Unterschiedliche Zielgruppen – von Azubis bis zu Senior Professionals – mussten abgeholt werden. Zudem sollten sich die internationalen Tochterunternehmen wiederfinden. Unsere Lösung? Ein flexibler Styleguide, der lokale Anpassungen erlaubt, aber dennoch für einen gemeinsamen Look sorgt.
Nach dem Launch in Österreich ging es weiter – sieben weitere Länder folgten. Employer Branding macht eben nicht an der Grenze halt. Es lebt von Menschen und deren Geschichten, egal wo.
Teamaufbau – Gemeinsam geht mehr
Natürlich habe ich das alles nicht allein gestemmt. Während des gesamten Prozesses begann ich, ein Employer Branding-Team aufzubauen. Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Blogbeitrag.
Wenn ihr Fragen zu diesem Prozess habt oder Tipps braucht, wie man eine Employer Branding-Abteilung von Grund auf aufbaut, schreibt gerne in die Kommentare. Ich freue mich auf eure Nachrichten!
Bis bald, euer Daniel
Commenti